DER Minenräumer im Sachwert- und Finanzmarkt

Analysedatenbank A-Z

Die Unternehmensgruppe abakus SachWerte wurde 1997 unter dem Namen „demark“ von Hans-Martin und Jutta Herbel gegründet. Anfänglich stand die ganzheitliche Kundenbetreuung sowie die Portfoliooptimierung im Mittelpunkt. Ab dem Jahr 2005 wurde das Betätigungsfeld um die Konzeption und Emission von Kapitalanlagen im Sachwertbereich erweitert. Hierzu wurden Portfoliofonds unter der Bezeichnung „abakus balance“ aufgelegt, die insbesondere Investments in Immobilien, Erneuerbare Energien, Transport, Logistik Infrastruktur und Private Equity beinhalteten.  Seit dem Jahr 2011 liegt der Fokus auf der Verwaltung von Kraftwerken auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien, hauptsächlich Photovoltaikanlagen. Neben Sachwertbeteiligungen werden ebenso Unternehmergemeinschaften strukturiert sowie Anleihen und Eigenanlagen für Banken, Genossenschaften und Stiftungen zur Investition in Photovoltaikanlagen und Windparks konzeptioniert. Diesbezüglich wurde eine Reihe von Private Placements aufgelegt. Abakus deckt alle wesentlichen Servicebereiche wie das Assetmanagement, die kaufmännische Betriebsführung und die Anlegerverwaltung selber ab. Das Haus zählt zu den kleineren Anbietern und hat im Laufe seiner Unternehmensgeschichte rund 70 Millionen € an Eigenkapital akquiriert, um damit ein Investitionsvolumen von rund 175 Millionen € zu realisieren. Das Haus bietet heutzutage keine Publikumsfonds mehr an.

 

Aquila Capital wurde 2001 von Dieter Rentsch und Roman Rosslenbroich gegründet. Bereits von Beginn an, als das Thema Nachhaltigkeit noch eher ein Nischenthema darstellte, hat sich Aquila Capital dem Thema der Erneuerbaren Energien, des Klimaschutzes und der CO₂-Reduktion verschrieben. Bereits 2008 trat man der Umweltfinanzierungsinitiative der Vereinten Nationen (UNEP FI) bei. Zehn Jahre später wurden dann auch die Principles für Responsible Investments unterzeichnet. Aquila Capital war einer der ersten Marktteilnehmer, die in den Handel mit CO₂-Zertifikaten eingestiegen und diesen Markt auch für Privatanleger zugänglich gemacht haben. Die Vermeidung und den Einschluss von CO₂ zieht sich durch die gesamte Unternehmensgeschichte. Über die Jahre wurde gerade der erneuerbare Energiebereich immer weiter ausgebaut. Im Jahr 2009 erfolgte der Einstieg in den Windmarkt, ein Jahr später folgte der Solarmarkt und im Jahr 2012 stieg man in den Wasserkraftmarkt ein. Heutzutage verwaltet Aquila ein beachtliches Kraftwerksportfolio mit über 110 Solarparks und über 140 Wasserkraftanlagen an 17 Standorten weltweit. Insgesamt wurden 19 MW bzw. MWp Kraftwerksleistung installiert, die 32 TWh an sauberer Energie produzieren und so zwei Millionen Haushalte versorgen. Auch widmete man sich der Forstwirtschaft und dem Thema Milchviehfarmen in Neuseeland. Seit 2020 investiert man zusätzlich in Rechenzentren und tätigt Investitionen im Bereich der Energieeffizienz. Und seit dem Jahr 2021 erfolgt zusätzlich die Investition in Batteriespeicher. Nachhaltige Infrastrukturlösungen, grüne Logistik und weitere Investmentthemen zur Begrenzung der Erderwärmung stehen auf der Agenda des Hauses. Die Aquila Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 einer der weltweit führenden Investmentmanager auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit zu werden. 2022 trat man der Solar Stewardship Initiative (SSI), die sich für Transparenz in der Wertschöpfungskette von Solarmodulen und -komponenten einsetzt. Seit dem Jahr 2013 ist Aquila Capital als Alternativer Asset Manager in Luxemburg und Deutschland zugelassen und verwaltet ein Gesamtvermögen von rund 15 Mrd. €. Aquila ist heutzutage auf die Bedürfnisse und Anforderungen von institutionellen Investoren ausgerichtet und emittiert bisweilen keine geschlossenen Publikumsfonds mehr, die früher im Bereich Wasserkraft, Solar, Land- und Forstwirtschaft sowie CO₂-Handel angesiedelt gewesen sind.

Bei der Analyse fällt auf, dass Aquila oftmals das spezifische Know-How für die einzelnen Märkten nicht immer inhouse abgebildet, sondern auf externe Partner angewiesen ist. Deutlich wird dies im Bereich Wasserkraftwerke in der Türkei und Milchviehfarmen in Neuseeland. Teilweise auf Grund von zu wenig Research entpuppten sich diese Fonds als renditemäßig nicht belastbar. Auch wurde dem Aspekt Risikomanagement in einigen Publikumsprodukten gelegentlich zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Umstände führen bisweilen zu Turbulenzen in einigen Fondsgesellschaften. Insbesondere erfolgte der Einstieg in den CO₂-Handel erfolgte zu früh, da die Anfangseuphorie schnell verflogen war, die Zertifikatezuteilung innerhalb der Europäischen Union zu großzügig bemessen wurde und Anleger folglich mit diesen Produkten Schiffbruch erlitten. Die Vermeidung von CO₂ und die Begrenzung der Erderwärmung werden im Hause Aquila Capital fast schon fanatisch geführt. Der Anbieter muss aufpassen, dass er ob der vielen Themenfelder nicht über sich selber stolpert und sich verrennt. Insgesamt fehlt bei Aquila eine klare Fokussierung und Spezialisierung auf einige wenige Assetklassen und eigene Assetmanager. Bei dem Haus handelt es sich auch nicht um einen reinrassigen Sachwertanbieter, da man ebenso den Bereich der offenen Investmentfonds abbildet. Die Anlegerverwaltung ist seit einigen Jahren in eine eigene Unternehmung ausgelagert und ebenfalls optimierungsbedürftig geworden. Auch das Reporting in Rahmen aktueller Leistungsbilanzen ist ausbaufähig.

 

Asuco wurde 2009 durch Hans-Georg Acker und Dietmar Schloz gegründet. Die Firmenbezeichnung geht hierbei auf die Initialen der Gründer zurück (Acker, Schloz und Co). Aus gesundheitlichen Gründen ist Herr Acker mittlerweile aus dem Unternehmen ausgeschieden, während Dietmar Schloz weiterhin als geschäftsführender Gesellschafter zwischenzeitlich seinen Neffen Paul in die Geschäftsführung geholt hat. Der dritte Geschäftsführer ist Robert List, der über jahrzehntelange Erfahrung im Sachwertsegment verfügt. Asuco ist mit Abstand der Spezialist für Zweitmarktfonds, und damit auf den Aufkauf von gebrauchten geschlossenen Immobilienfondsanteile fokussiert. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Herr Dietmar Schloz bereits 1994 den ersten Zweitmarktfonds lanciert hat und gemeinhin als Vater und Mitbegründer dieses Anlagesegmentes gilt. Dieses entwickelte er seinerzeit unter dem Schirm der HFS. Im Jahr 2009 erfolgte sodann die Selbständigkeit und die Schwerpunktsetzung auf gewerbliche Immobilienfonds. Das Team der Asuco besteht aus einer schlanken, aber schlagkräftigen Mannschaft, die jeweils einen hohen Spezialisierungsgrad aufweist. Über die Jahre wurde der Ankaufsprozess gebrauchter Fondsanteile immer weiter fortentwickelt und hierzu die einzigartige Datenbank namens Horst angelegt. Dadurch ist Asuco in der Lage, eine sehr schnelle Ankaufsentscheidung von aktuell rund 500 Fonds zu treffen, um ihre Produktserien, die sich sowohl an private wie auch an professionelle Anleger richten, zu bestücken. Asuco zeichnet sich durch eine ungewöhnlich hohe Anlegernähe aus, die auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass sich das Unternehmen bei nicht planmäßig verlaufenden Renditeprognosen selber sanktioniert. Diese Malus-Regelung ist bislang einzigartig im Markt. Umgekehrt hat Asuco selbst bei klassischen Fremdkapitalprodukten Mechanismen entwickelt, um die Anleger an etwaigen Überrenditen partizipieren zu lassen. Weiterhin zeichnen sich die Produkte von Asuco durch eine sehr geringe Kostenbelastung aus. Dies war auch der Grund, warum die Asuco mit Einführung des KAGB 2013/2014 auf die Begebung von Namensschuldverschreibungen umgeschwenkt ist und hierbei eine fortlaufende Emissionsserie kreiert hat. Die Geschäftsführer wie auch leitende Mitarbeiter sind selber nennenswert in den eigenen Produkten investiert.

Das Emissionshaus Astoria gehörte zur Astoria-Gruppe und wurde 2012 gegründet. Das Emissionshaus legte geschlossene Fonds für den Bau und den Betrieb von industriellen Kompostieranlagen auf. Die Fondsreihe wurde unter dem Label Astoria Organic Matters geführt. Im Jahr 2017 wurde über die Firmengruppe das Insolvenzverfahren eröffnet.

Der Initiator AXA Merkens geht auf den Finanzarm der Colonia Versicherung AG aus Köln zurück. Diese wurde bereits 1838 gegründet und entwickelte sich zu einer bedeutenden Versicherungsgesellschaft in Deutschland. Wesentlich später wurden über ihre beiden Tochtergesellschaften Colonia Finanz- und Immobilienkonzeptionen GmbH und Colonia Finanz-Beratungs- und Vermittlungs-GmbH ab 1985 geschlossene Immobilienfonds initiiert und vertrieben. Diese liefen unter der Bezeichnung CIMAG, was für Colonia Immobilien Beteiligungs-Kommanditgesellschaft steht. Im Juli 1991 führte der Versicherungskonzern eine Holdingstruktur mit der Colonia Konzern AG als Konzernspitze ein, zu der ab 1995 auch die Nordstern-Versicherung gehörte. Später trugen daher einige geschlossene Fonds auch die Bezeichnung Nordstern im Beteiligungsnamen. Mehrheitsaktionär der Colonia Konzern AG wurde im Oktober 1993 die staatliche französische Versicherungsgesellschaft Union des assurances de Paris (UAP), deren Privatisierung im März 1994 begann. Die privatisierte UAP wiederum wurde im Mai 1997 von der ebenfalls französischen AXA-Versicherungsgruppe im Rahmen einer Fusion übernommen. Dieser Übernahme- und Transformationsprozess zog sich sehr viele Jahre hin. Im Jahr 2001 wurde dann die Colonia Finanz- und Immobilienkonzeptionen in AXA Merkens Fonds GmbH umfirmiert. Ebenso wurde die alte Bezeichnung CIMAG im Zuge dessen in AXA Merkens überführt. Der Name Merkens wurde zur Bewahrung der Firmengeschichte und als Anspielung auf die übernommene Colonia Versicherung AG gewählt. Einer der Gründer der Colonia war nämlich der Unternehmer, Bankier und Politiker Peter Heinrich Merkens (1777 – 1854), der 1841 den endgültigen Namen Colonia festlegte. Die AXA Merkens war eine 100%ige Tochter der AXA Immobilien GmbH, welche wiederum zu 100% zur AXA Real Estate Investment Managers (AXA REIM) gehört. Die AXA REIM gehört wiederum zu AXA Investment Managers und diese zum Konzern AXA S.A., einem der weltweit größten Versicherungskonzerne. Später wurde AXA Merkens an die Ernst Russ AG verkauft, die wiederum an die Deutsche Fonds Holding, die mittlerweile zur Zech Gruppe gehört, weiterverkauft hat. Im Laufe der Firmenhistorie wurden 27 Fonds mit 920 Mio. € Eigenkapital platziert sowie ein Investitionsvolumen von rund 1,7 Mrd. Euro realisiert. Der Anbieter ist heutzutage nicht mehr im Publikumsbereich aktiv.

Das Emissionshaus Berlin Atlantic Capital GmbH, kurz BAC, wurde 2004 in Berlin gegründet. Das Haus hatte sich auf die Bereiche US-Infrastruktur und US-Lebensversicherungen spezialisiert. Im Bereich Infrastruktur erfolgte die Investition vorrangig in Mobilfunktürme in den USA. Insgesamt wurden 22 Fonds mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 250 Mio. EUR emittiert und an rund 100.000 Anleger vertrieben. BAC war eine Tochtergesellschaft der Berlin Atlantic Holding GmbH & Co. KG, bei der es sich um eine deutsch-amerikanische Finanzgruppe mit Sitz in Berlin und Atlanta/USA handelte. Neben der von LSI thematisierten Problemen von Lebensversicherungsfonds haben aber auch die Infrastrukturfonds der BAC die Erwartungen nicht erfüllt. Viele Fonds sind bereits wieder aufgelöst worden oder befinden sich in Liquidation. Der Anbieter ist heutzutage nicht mehr am Markt aktiv.

 

Das Emissionshaus und Asset-Manager Bouwfonds wurde 2001 gegründet ist Teil der Rabo Real Estate Group, die wiederum zur 1898 gegründeten niederländischen Rabobank gehört. Die Rabo Real Estate Group ist das Immobilienkompetenzzentrum der Rabobank Gruppe und deckt die Bereiche Immobilienentwicklung (Wohn- und Gewerbeimmobilien), Immobilienfinanzierung, Investment Management und Verwaltung öffentlicher Fonds unter den Markennamen Bouwfonds Property Development (Wohnbauentwicklungen), MAB Development (Gewerbeentwicklung), FGH Bank, Bouwfonds REIM und Fondsenbeheer Nederland ab. Bouwfonds REIM, was für Real Estate Investment Management steht, wurde 2001 als Asset-Managerin und Anbieterin von Immobilien- Investmentlösungen gegründet. Mehr als 140 Mitarbeiter arbeiten in spezialisierten Teams in den fünf Geschäftsbereichen Gewerbeimmobilien, Wohnimmobilien, Parkhausimmobilien, Kommunikationsinfrastruktur und Farmland.  Primär konzentriert sich das Unternehmen dabei auf das institutionelle Fondsgeschäft mit europäischen Wohn-, Gewerbe- und Parkhausimmobilien. Lange vor vielen Marktteilnehmern beschäftigte sich die Unternehmensgruppe intensiv mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit von Immobilien. Hauptsitz von Bouwfonds REIM Niederlande ist Hoevelaken, daneben bestehen Büros in Amsterdam, Berlin und Paris. Später wurden noch die Märkte Polen und Rumänien bezüglich der Investitionen in landwirtschaftliche Flächen erschlossen. Seit 2005 ist Bouwfonds REIM Niederlande in Deutschland aktiv. Die deutsche Tochtergesellschaft Bouwfonds REIM Deutschland GmbH wurde schon 1998 gegründet und beschäftigt rund 40 Mitarbeiter. Erst im Jahr 2012 erfolgte mit der Platzierung eines Parkhaus-Portfolio in den Niederlanden der ersten geschlossene Parkhausfonds für deutsche Privatanleger. Der Anbieter beließ es bei einer überschaubaren Anzahl an Beteiligungsprodukten für den deutschen Markt und ist heute nicht mehr am Beteiligungsmarkt für Privatkunden aktiv. Im Jahr 2013 wurde Bouwfonds REIM in Bouwfonds Investment Manager umbenannt und verwaltet aktuell rund 6,2 Milliarden € an Vermögenswerten.

Das Haus ist sehr stark im Immobiliensektor tätig und hat sich insbesondere eine hohe Kompetenz mit Parkhäusern und der Parkraumbewirtschaftung in den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Spanien  aufgebaut. Seit 2005 können institutionelle Investoren bei Bouwfonds REIM in paneuropäische Parkhausfonds investieren. In diesem Zusammenhang hat Bouwfonds einige Parkhausfonds aufgelegt, in die seinerzeit auch deutschen Anleger investieren konnten. Die Fonds verlaufen zufriedenstellend, was auch mit dem begrenzten Parkraumangebot in niederländischen Groß- und Mittelstädten zu tun hat. Die Bewirtschaftung läuft primär in Kooperation mit dem Parkhausbetreiber Q-Park.Die Asset-Managementleistung ist als gut einzuschätzen.

Das Emissionshaus Buss Capital ist spezialisiert auf Investitionen im Container- und Transportlogistikmarkt. Geleitet wird das Haus von Dirk Baldeweg, Marc Nagel und Johann Killinger, Die jahrzehntelange Personalkonstanz der Geschäftsführungsteams ist hierbei hervorzuheben. Bereits 1991 stieg Herr Killinger bei der auf mehreren Geschäftsfelder aktiven Buss Gruppe aus Hamburg ein, an der seine Familie eine Minderheitsbeteiligung hielt. Er baute die Geschäftsbereiche Logistik und Immobilien auf und übernahm im Jahr 2002 die Mehrheitsanteile an der Buss Gruppe. Im Jahr 2003 gründete Herr Killinger Buss Capital und brachte noch im selben Jahr das erste Containerinvestment auf den Markt. Seit der Gründung von Buss Capital wurden 90 Kapitalanlageprodukte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 3,4 Mrd. US-$ aufgelegt. Die Investitionen in Container machten dabei einen Anteil von 3,1 Mrd. US-$ aus. Zur dichten Begleitung des Containergeschäftes wurde 2006 eine Schwestergesellschaft in Singapur gegründet. Ab dem Jahr 2007 wurden auch Fonds aufgelegt, die in Immobilien, in Schiffe und im Kreuzfahrtbereich investierten. Das platzierte Eigenkapital beläuft sich insgesamt auf 1,1 Mrd. €. Im Jahr 2019 wurde die Buss Capital Invest als Konzeptions- und Vertriebsgesellschaft für Containerinvestments außerhalb von geschlossenen Fonds und Direktinvestments gegründet. Bislang wurden 76 Investments mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 3,3 Mrd. US-$ wieder aufgelöst, darunter Container im Umfang von 1,51 Mio. CEU verkauft.

Das Emissionshaus bvt ist eines der ältesten am Sachwertmarkt aktiven Teilnehmer. 1976 wurde das Unternehmen von dem noch immer aktiven Geschäftsführer Harald von Scharfenberg gegründet. Zu Beginn erfolgte der Fokus auf Investitionen im deutschen als auch auf den amerikanischen Immobilienmarkt. Lange vor jeglicher Nachhaltigkeitsdebatte startete die bvt Unternehmensgruppe bereits 1988 mit der Emission des ersten Windkraftfonds. In der anschließenden Zeit wurde das Produktspektrum um Portfoliofonds, Infrastrukturinvestments, Private Equity und Zweitmarktfonds erweitert. Stark positioniert ist bvt insbesondere auch im Immobilienmarkt in Nordrhein-Westfalen, zu dem eine ganze Produktserie aufgelegt worden ist. Ähnliches gilt in Bezug auf die Wohnbauprojektentwicklungen in den Vereinigten Staaten, wo man bereits seit 1981 eine eigene Niederlassung in Atlanta, Georgia unterhält. Die bvt Gruppe zeichnet weiter aus, dass sie eine eigene Immobilienverwaltung unterhält. Herausstechend ist ebenfalls die sehr hohe Firmenzugehörigkeit und Personalkonstanz auf der oberen und obersten Führungsebene. Darüber hinaus weist die bvt mit der Tochtergesellschaft derigo eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft zur Administration der eignen Fonds auf.

Canada Gold Trust wurde 2011 von Herrn Peter Prasch gegründet und hat sich auf die mittelbare wirtschaftliche Verwertung des Abbaus von Bodenschätzen, insbesondere von Gold tragenden Grundstücken in Kanada fokussiert. Dazu sammelte Canada Gold Trust mittels vier Fonds insgesamt 47 Millionen € von Kapitalanlegern ein, um diese dann als Darlehen an die kanadische Gesellschaft Beaver Pass Gold Mines Inc. weiterzureichen. Die Beaver Pass Mines Inc. soll sich Rechte zum Abbau von Gold in der kanadischen Provinz British Columbia gesichert haben. Sie sollte die ihr zufließenden Darlehensmittel gemäß darlehensvertraglicher Zweckvereinbarung dazu einsetzen, die Goldvorkommen in ihren Claims (Abbaugebieten) weiter zu erforschen, das vorhandene Gold abbauen und das abgebaute Gold veräußern. Das Mutterunternehmen der Beaver Pass Gold Mines Inc., die Henning Gold Mines Ic., dessen Minderheitsaktionär der Gründer von Canada Gold Trust Herr Peter Prasch war, trat neben der Darlehensnehmerin im Rahmen eines Schuldbeitritts für die Rückzahlung des Darlehens ein. Das Darlehen und die Zinsen wurden allerdings nie zurückgezahlt, denn die verantwortlichen Personen hatten die Gelder zweckentfremdet. Ein Exploration der Claims bzw. ein Goldabbau fand nicht statt. Später stellte sich heraus, dass ein wirtschaftlicher Goldabbau in den Claims zu keinem Zeitpunkt wirtschaftlich gewesen wäre. Die Verantwortlichen hatten zudem Zugriff auf die Konten der kanadischen Darlehensnehmerin gehabt haben und Kapital im großen Stil entzogen. Zudem wurden mit den Geldern der Anlegern Rechnungen Dritter der kanadischen Darlehensnehmerin beglichen. Die Zweckentfremdung nebst Umleitung bzw. Unterschlagung auf private Konten hat ebenfalls bei der Muttergesellschaft Henning Gold Mines Inc. stattgefunden, so dass es auch hier zu einem Vermögensverfall gekommen ist. Insgesamt ist das gesamte Firmenkonstrukt in die Insolvenz gerutscht.

 

Das Emissionshaus Caprendis wurde 2018 durch den Geschäftsführer Achim Bauer gegründet. Davor war er für viele Jahre in leitender Position bei dem Emissionshaus Flex Fonds tätig, das sich verstärkt auf dem Immobilienmarkt in Mittel- und Oberzentren fokussiert hatte. Zwischenzeitlich erfolgte bei Flex Fonds allerdings die Einstellung der Emissionstätigkeit. Aus diesem Grunde übernahm Achim Bauer einen sehr großen Teil des früheren Vertriebsteams des alten Arbeitgebers, um die Emissions- und Vertriebstätigkeiten nunmehr mit einem eigenen Emissionshaus an anderer Stelle fortzusetzen. Dabei wurde der frühere Investitionsfokus auf Immobilien insbesondere an Mittelzentren beibehalten. Caprendis bietet Anlegern vor allem die Investition in Gewerbeimmobilien an, die als (über-) örtliches Nahversorgungszentrum fungieren und einen Lebensmitteleinzelhändler als Ankermieter aufweisen. Produkte von Caprendis weisen eine solide Konzeptionierungsleistung auf. Zum einen wird bei Auswahl/Ankauf und anschließender Bewirtschaftung ein sehr konservativer Maßstab angelegt. Zum anderen warten die Emissionen mit einer schlanken Kostenstruktur und eine anlegerorientierten Vertrags- und Ausschüttungsgestaltung auf. Folglich bietet Caprendis nur vollregulierte Produkte in Form eines AIF an. Dabei wird großer Wert auf eine umfassende und transparente Vertriebs- und Produktschulung gelegt. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine sehr flache Hierarchie, hohe Mitarbeiter- und Managementnähe und eine große Transparenz aus.

 

CAV Partners

Das Unternehmen CAV Partners wurde 2017 durch Herrn Thomas Hartauer und Herrn Andreas Roth als Holding gegründet. Der Schwerpunkt der Unternehmensaktivitäten liegt im Bereich von Photovoltaik- und Windkraftanlagen  in Deutschland und Italien. Darüber hinaus ist das Unternehmen auf dem Zweitmarkt für gebrauchte Wind- und Solarbeteiligungen aktiv. CAV Partners konzipiert und strukturiert eigene Beteiligungsangeboten ausschließlich für semiprofessionelle und institutionellen Investoren und erbringt darüber hinaus Beratungs- und Assetmanagementleistungen. Zur praktischen Umsetzung der Strukturierungsleistung wurde 2017 eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft gegründet. Noch im selben Jahr wurde der erste Spezial-AIF emittiert. Ebenfalls im Jahr 2017 wurde mit der Beteiligungsserie CAV Solarinvest begonnen. Ab dem Jahr 2018 begann man zahlreiche Beiratsmandate bei geschlossenen Erneuerbaren Energien Fonds zu übernehmen, an denen sich CAV Partners zuvor beteiligt hatte. 2019 wurde die bvt-Unternehmensgruppe als Teil-Segment-Manager für den Bereich der Erneuerbaren Energien engagiert, kurze Zeit später aber wieder eingestellt. Zwecks Ausbau der weiteren Aktivitäten in Italien wurde 2020 die CAV Italia GmbH gegründet. Ein Jahr später erfolgte noch die Beteiligung an der Saluzionesole S.r.l. zur Entwicklung, Errichtung und den Betrieb von Solaranlagen. Ab dem Jahr 2022 nahmen dann die Aktivitäten im Bereich des Zweitmarktes spürbar an Fahrt auf. Ebenfalls in dem Jahr wurde die Übernahme der kaufmännischen Geschäftsführung für zwei Windparks übernommen. Im Jahr 2023 wurde CAV Partners nach heftigen Auseinandersetzungen als Geschäftsführer und Verwalter zahlreiche Windfonds des Emissionshauses Leonidas bestellt. Die CAV-Unternehmensgruppe ist heutzutage mit 22 Mitarbeitern in sechs Ländern aktiv und verwaltet ein Anlagevolumen von über 80 Mio. EUR Eigenkapital in mehr als 120 Wind- und Solarfondsbeteiligungen.

Das Emissionshaus CH2 Contorhaus Hansestadt Hamburg AG wurde 2007 gegründet. Das Haus war auf die Finanzierung und Investition von Logistikequipment insbesondere von Containern spezialisiert. Darüber hinaus wurden Direktinvestitionen in Eisenbahngüterwaggons angeboten. Diese Produktschiene wurde bis zum Jahr 2021 aufrechterhalten und so bei privaten und institutionellen Investoren rund 900 Mio. € platziert. Im Jahr 2021 verunglückte die Gründerin, Vorstandsvorsitzende und Hauptaktionärin Frau Antje Montag tödlich. Es folgte eine Phase der Neuorientierung einschließlich einer neuen Eigentümerstruktur. Den Vorsitz übernahm die Tourismuskauffrau und Immobilienökonomin Frau Marion Gödeke, die zugleich Aktionärin der CH2 AG ist. Davor war Frau Gödeke bei der EWP Gruppe beschäftigt, die seit 1999 in der Metropolregion Hamburg und an der Ostseeküste im Immobiliengeschäft tätig ist. Die EWP Gruppe ist in den Bereichen Betreutes Wohnen und Ferienimmobilien aktiv und seit 2021 primärer Produktlieferant der CH2 AG. Im Fokus der geschäftlichen Aktivitäten der CH2 stehen daher der Global- und Einzelverkauf an Eigennutzer sowie private und professionelle Investoren von Ferienimmobilien der EWP Gruppe aber auch von der Primus Immobilien AG. In Würdigung der Lebensleistung der verstorbenen Frau Montag und der erarbeiteten Firmenreputation wurde der Name CH2 beibehalten. Jedoch wurde das Geschäft mit Logistikequipment vollständig aufgegeben, ebenso jedwede Beteiligungsmodelle hierzu.

Das Emissionshaus Chorus war auf die Konzeptionierung von Solarparks mit langfristiger Bestandshaltung in Deutschland und Italien fokussiert. Während die deutsche Beteiligung sehr stabil verliefen, hatte Chorus, wie auch viele andere Häuser, auf dem italienischen Markt mit der rückwirkenden Änderung und Reduzierung der Einspeisevergütung zu kämpfen. Dies führte zwangsläufig zu Ausschüttungsreduzierungen und zur Vornahme von Sonderabschreibungen auf die Solarparks. Trotz dieser unvorhersehbaren Vorkommnisse sind die Chorus-Beteiligungen recht ordentlich konzipiert worden. Insgesamt sind zehn Beteiligungsfonds aufgelegt worden, zum Schluss auch ein Windkraftfonds. Im Jahr 2013/2014 entwickelte das Team rund um Firmengründer und Gesellschafter Peter Heidecker die Idee, sämtliche Energieerzeugungsanlagen aller Fondsgesellschaften zu bündeln und in eine neu zu gründender Aktiengesellschaft einzubringen. Die Treugeber und Kommanditisten jeder einzelnen Fondsgesellschaft sollten dementsprechend ihre Beteiligungsanteile in die neue Aktiengesellschaft einlegen und im Gegenzug Aktien als Gegenleistung erhalten. Erklärtes Ziel war es, die Anleger zu Aktionären zu machen und sie zukünftig an einem diversifizierten, europäischen erneuerbaren Energieportfolio partizipieren zu lassen. Zeitgleich wurde eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt, die den fairen Anteilswert für jeden Anlegers ermittelte. Schlussendlich wurde der Umwandlungsplan zur Abstimmung gestellt und von den Anlegern der einzelnen Fondsgesellschaften jeweils mit Mehrheit angenommen. Damit sind die Anleger zu Aktionären der Chorus AG geworden. Kurze Zeit später erfolgte die Fusion mit einem Wettbewerber aus der erneuerbaren Energiebranchen zwecks Ergänzung und Vergrößerung des Energieportfolios sowie die Umbenennung in Capital Stage AG. In 2018 erfolgte eine weitere Umbenennung in Encavis AG wie auch die Notierung im SADX-Segment. Beteiligungsmodelle werden auch von nachfolgenden Firmen nicht mehr aufgelegt.

 

Die Commerz Real ist ein Urgestein des Sachwertmarktes und wurde bereits 1972 gegründet. Das Unternehmen ist Teil des Commerzbank Konzerns und sehr breit am Markt aufgestellt. Neben einer großen Expertise im Immobilienbereich widmet man sich auch dem Bereich der Erneuerbaren Energien, Leitungsnetze und Produktionsanlagen. Neben dem Privatkundenbereich werden auch unterschiedlichste institutionelle Investoren sowohl im offenen wie geschlossenen Fondsbereich bedient. Mit über 800 Mitarbeitern werden die anvertrauten Assets von 17 Standorten aus gemanagt. Dabei ist das Unternehmen in über 20 Ländern weltweit aktiv. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf rund 34 Mrd. €. Neben der Fondsstrukturierung wird auch die Finanzierungsstrukturierung, das Mobilienleasing wie auch das Portfolio-, Transaktions- und Asset Management eigenständig abgebildet. Für den Bereich der alternativen Investmentfonds zeichnet sich innerhalb der Commerz Real Gruppe die CFB Invest verantwortlich. Das Emissionshaus hat über 180 unternehmerische Beteiligungen im Gesamtumfang von 14 Mrd. €, davon 6,5 Mrd. Anlegerkapital, aufgelegt. Neben einem Schwerpunkt in geschlossenen Immobilienfonds wurden ebenso Schiffs-, Medien-, Flugzeug und Erneuerbare Energienfonds aufgelegt. Die Fonds verlaufen größtenteils prospektgemäß und stabil. Mit der Commerz Real KVG besitzt die Unternehmensgruppe eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft. Neben Alternativen Investment Fonds (AIF) werden auch European Long Term Investment Funds (ELTIF) strukturiert und aufgelegt.

Im Bereich der Erneuerbaren Energien hat die Commerz Real mittlerweile mehr als 25 Jahren Erfahrung und fokussiert sich im Rahmen der Energiewende auf die erforderliche Erneuerung und ganzheitliche Weiterentwicklung der Energie-Infrastruktur. Sie bildet die gesamte Wertschöpfungskette von der Energieproduktion in On- und Offshore-Windparks sowie Solarparks über die Durchleitung durch die Versorgungsnetze bis hin zur intelligenten Bereitstellung beim Verbraucher ab. Das Kernteam mit 45  Mitarbeitern verfügt über eine hohe Inhouse-Kompetenz für Infrastrukturinvestments. Bis heute konnte mehr als 80 Transaktionen mit belastbarer Performance realisiert werden. Im Jahr 2012 hat die Commerz Real das seinerzeit größte und mondernste Dünnschicht-Freiflächensolarkraftwerk in Europa auf einem ehemaligen Militärflugplatz in Templin/Brandenburg errichten lassen. Auf 210 Hektar wurden mehr als 1,5 Millionen Photovoltaikmodule mit einer Gesamtnennleistung von 128 MWp verbaut. Der Investitionswert betrug rund 275 Mio. €.

Im Immobilienbereich weist die Commerz Real eine starke Expertise bei Hotelinvestments und im Mikro-Wohnen-Bereich auf. Letztgenannte Form beinhaltet das Wohnen auf Zeit, also möblierte Zimmer für junge Berufstätige, Pendler, Singles und Studenten. Mittlerweile hält die Gruppe 11 Smart Living Wohnprojekte im Gesamtvolumen von 500 Mio. € im Bestand und beschäftigt ein eigenes Smart Living Team.

Und auch im Hotelbereich weist die Commerz Real eine strake Expertise mit mehr als 30 Jahren Erfahrung auf. Die Commerz Real hat einen Track-Record von mehr als 7 Milliarden Euro in der Prüfung und Begleitung von Hoteltransaktionen vorzuweisen. Aufgrund der engen Vernetzung in lokalen Märkte fokussiert sich das Hospitality-Team komplett auf eine Core/Core+ Investmentstrategie in internationalen Metropolen und Tourismuszentren. Und durch die Teamgröße können Planung, Umsetzung und Betreuung von Hotelimmobilien inhouse umgesetzt werden. Auch Repositionierungen kann die Commerz Real mit Hotelliegenschaften umsetzen. Denn der Hotelmarkt hat im vergangenen Jahrzehnt vor allem durch die Digitalisierung einen tiefgreifenden Strukturwandel durchlebt. So sind gut geführte Häuser auf zukünftige Herausforderungen besser vorbereitet. Im Wettbewerb von Angebot und Nachfrage auf den Reservierungsplattformen spielen große, international aufgestellte Hotelketten ihren Vorteil aus. Auch das Serviceangebot hat durch die digitale Infrastruktur der Zimmer und Gebäude deutlich hinzugewonnen. Die Betreiberkonzepte werden immer individueller. Dies muss bei der Konzeptionierung von Hotelinvestments bedacht werden. Ausgezeichnete Reputation in der Branche, eine einzigartige Marktübersicht und umfassende Kenntnisse über Hotelbetreiber und Hotelinvestitionen sowie tiefes Fachwissen in Bezug auf Vertragsarten, Cashflow-Modelle und deren operative Überwachung sind dabei die Grundlagen bei der Strukturierung von Hotelfonds. Investitionsseitig kommen nur ertragsstarke Häuser etablierter, bonitätsstarker Betreiber mit langjähriger Erfahrung und exzellenter Qualität in Betracht. Die Ausgestaltung der Miet- und Pachtverträge wird genauestens analysiert und optimiert. Die Risikosteuerung wird durch eine breite Streuung der Regionen, Betreiber und Konzepte erreicht. Weiterhin wird ein fortlaufendes Reporting mit hoher Transparenz über den Verlauf der Hotelinvestments für Investoren erstellt. Einen gezielten Hotellerie-Markenfokus setzt die Commerz Real mit ihrer Kooperation mit der Deutschen Hospitality (Steigenberger Hotels AG), in dem unter anderem Häuser von Steigenberger Hotels & Resorts, Maxx by Steigenberger, Jaz in the City, IntercityHotel und Zleep vertreten sind.

LSI attestiert der Commerz Real Gruppe eine starke Asset- und Managementkompetenz insbesondere im Immobilien- und erneuerbaren Energiebereich. Kritikwürdig ist im Bereich Photovoltaik der Einsatz von Dünnschichtmodulen, die unter Umweltaspekten und insbesondere bei der späteren Entsorgung nicht unproblematisch zu sehen sind. Unter Performancegesichtspunkten werden allerdings die Erwartungen erfüllt. Durchwachsener sieht das Bild bei Flugzeug- und Medienfonds aus, allerdings handelt es sich hierbei auch nicht um eine Kernkompetenz der Commerz Real Gruppe.

 

Das Emissionshaus CONTI aus München wurde 1970 gegründet und war primär auf die Konzeptionierung von Schiffsfonds spezialisiert. Aufgebaut war die Unternehmensgruppe als Holding mit eigener Reederei. Eine der Holding nahestehenden Gesellschaft hielt Anteile an der Bremer Bereederungsgesellschaft und an der NSB Niederelbe Schifffahrtsgesellschaft. Diese waren verantwortlich für die Bauaufsicht sowie die Bereederung von CONTI-Schiffen. Darüber hinaus war die Gesellschaft mittelbar am Schiffsmakler Continental Chartering beteiligt. Auf Grund dieser Struktur war CONTI in der Lage, die gesamte maritime Wertschöpfungskette einschließlich der Anlegerbetreuung eigenständig abzubilden. Angefangen von der Analyse der Schifffahrtsmärkte, über die Planung und die Konzeption der Schiffsbeteiligungen, die Einwerbung der Gesellschaftermittel sowie das Fondsmanagement während der gesamten Laufzeit bis hin zum Verkauf der Schiffe. Zusätzlich wurden Rechts- und Steuerfragen unternehmensintern bearbeitet sowie Zins- und Währungsabsicherungen von der eigenen Finanz- und Treasury-Abteilung durchgeführt. CONTI übernahm ferner die Verwaltung der Beteiligungen, die Information der Gesellschafter und bot einen hausinternen Zweitmarkt zum Verkauf von Beteiligungen an. Neben den zahlreichen Fondsauflagen mit Massengutfrachtern (Bulker), Containerschiffen, Gas-, Öl- und Produktentanker sowie Passagierschiffen wurden zusätzlich lediglich sechs Gewerbeimmobilienfonds konzipiert. Das Unternehmen wurde Anfang März 2017 an Claus-Peter Offen und seine gleichnamige Reederei verkauft. Conti litt, wie viele auf den Schiffsmarkt ausgerichtete Emissionshäuser auch, unter der 2008 begonnenen Schifffahrtskrise. Der letzte Fonds aus dem Hause Conti kam 2012 auf den Markt. Insgesamt haben die Anleger mit 2,73 Milliarden Euro die Finanzierung von 155 Schiffen ermöglicht, die ein Gesamtinvestitionsvolumen von 6,7 Mrd. € verkörperten. Das Haus bzw. der Aufkäufer sind heute nicht mehr am Beteiligungsmarkt aktiv.

LSI attestiert der CONTI eine sehr hohe Managementqualität. Das Management zeichnete sich durch Umsichtigkeit, vorausschauendes Handeln, profunde Marktkenntnisse, konservative Prospektkalkulationen und moderate Kostenstrukturen aus. Kennzeichnend waren die hohen Fremdkapitaltilgungen zur Entschuldung der Schiffe. Einige Schiffe liefen in Einnahmepools, um somit stabile Ausschüttungsprofile darzustellen. Die Zufriedenheit unter Anleger mit CONTI-Beteiligungen war so hoch, dass 70 % von ihnen Mehrfachzeichner gewesen sind. Allerdings konnte sich auch CONTI nicht gegen die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise, der europäischen Staatsschuldenkrise, verlangsamtes Wirtschaftswachstum und die seit 2011 einsetzende Schifffahrtskrise stemmen.

Die Deutsche Capital Management AG, kurz DCM, geht auf die 1986 durch Herrn Johann Deinböck gegründete Deinböck KG zurück. Im Jahr 1999 ging die Deinböck KG in die neugegründete DCM, Deinböck Capital Management AG, auf. Und im Jahr 2003 erfolgte die Umfirmierung in Deutsche Capital Management AG. Der Firmensitz befand sich in München. DCM hatte sich zunächst auf den Immobilienbereich fokussiert. In diesem Zusammenhang wurden ab 1986 eine Reihe von unterschiedlichsten Immobilienfonds aufgelegt und firmierten unter der Bezeichnung DCM Renditefonds. Investitionsgegenstand waren Büro- und Verwaltungsgebäude, Einkaufszentren, Alten- und Pflegeheime, Logistikeinrichtungen und vereinzelt Wohn- und Geschäftshäuser quer über Deutschland verteilt. Ab dem Jahr 2000 wurde die Fondskonzeptionierung von steueroptimierenden zu ausschüttungsorientierten Fonds geändert. Im Jahr 1997 wurden die Geschäftsaktivitäten rund um die Finanzierung von internationalen Spielfilmen mittels sog. Medienfonds erweitert. Im Jahr 2005 wurden Altersvorsorgefonds in Form von Dachfonds aufgelegt und der Immobilienbereich um Auslandsimmobilien erweitert. Ein kurzes Intermezzo mit der Auflage zweier Containerfonds mit Sitz auf Madeira (Portugal) erfolgte im Jahr 2006. 2007 kamen Energiefonds hinzu, die meist großflächige Solaraufdachanlage auf ALDI-Logistikzentren betrieben. Ein Jahr später folgten Transportfonds, hinter denen sich Flugzeuginvestments in Form von Frachtmaschinen des Typs Boeing 777F verbargen. Historisch gesehen machten Immobilien- und Medienfonds aber den Löwenanteil der Investitionen aus. Zusammenfassend haben DCM-Fonds in knapp 100 Immobilien im In- und Ausland, 17 Spielfilme, vier große Frachtflugzeuge, 47 Photovoltaikanlagen in Deutschland und Spanien sowie über 40.000 Frachtcontainer im Gesamtwert von rund 4,8 Mrd. Euro investiert. Das platzierte Eigenkapital betrug dabei rund 2,3 Mrd. Euro. Im Jahr 2012 erfolgte noch die Auflage eines Fonds für Flugzeugtriebwerke, der allerdings nie ins Laufen kam. Denn im selben Jahr warf das skandalträchtige und betrügerische Emissionshaus S&K ein Auge auf DCM und übernahm schließlich das Haus. Dabei hatte es das Management von S&K  ausschließlich auf die Kassenbestände der DCM abgesehen gehabt, die sehr schnell abgezogen wurden, um das Schneeballsystem bei S&K noch weiter aufrechterhalten zu können. Liquiditätsmäßig ausgetrocknet stellte DCM im April 2013 einen Insolvenzantrag und verschwand im Zuge des S&K Skandals vom Markt. Später hat die Pronovi Fondsverwaltungs GmbH das Management der noch laufenden DCM Fonds übernommen.

Das Emissionshaus Deutsche Finance wurde 2005 in München gegründet. Es offeriert Anlegern den Zugang zu Assetklassen Private Equity Real Estate, Immobilien- und Infrastruktur. Die Firmengruppe beschäftigt über 150 Mitarbeiter und unterhält neben dem Standort in München weitere Büros in London, Madrid, Luxemburg, Zürich, Frankfurt am Main und Denver. Dadurch ist es ihr möglich, da Fonds- und Assetmanagement eigenständig abzubilden. Aktuell werden über 12 Mrd. € an Assets gemanagt. Das Investitionsspektrum erstreckt sich über 47 Ländern mit über 4300 Einzelinvestments. Die Deutsche Finance verfügt über eine eigene internationale Investmentplattform zur Identifizierung von nicht am breiten Markt verfügbaren Investitionsstrategien, sogenannte Off-Market-Deals. Im Mittelpunkt stehen dabei kurz- bis mittelfristige renditestarke Investments mit klarer Fokussierung wie etwa die Errichtung von Neubauten, die Sanierung oder die Erweiterung von Bestandsimmobilien. Die Investitionsvorhaben werden dabei gemeinsam mit institutionellen Investoren wie Pensionskassen, Versicherungen, Private Equity Fonds, der Kirche, Universitäten oder zusammen mit Staatsfonds getätigt. Anleger profitieren hiervon durch die Investition in Portfoliofonds, die die Anlegergelder auf eine Vielzahl von Immobilien und/oder Infrastrukturprojekten streuen. Daneben werden auch Club-Deals in einzelne, gezielt ausgewählte Immobilienprojekte angeboten. Neben dem Privatkundengeschäft verfügt die Deutsche Finance auch über Mandate von institutionellen Investoren. Mit der Deutsche Finance Capital verfügt die Gruppe zudem über ein durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassenes und beaufsichtigtes Wertpapierinstitut für die Anlageberatung und Anlagevermittlung.

Die Deutsche Fonds Holding, kurz DFH, geht auf die 1992 gegründete debis Aviation Leasing GmbH aus Stuttgart zurück. Die Bezeichnung debis steht dabei für Daimler-Benz InterServices und war eine 100%ige Tochter der Daimler-Benz InterServices (debis) AG, die wiederum zum gleichnamigen Automobilkonzern Daimler-Benz, später DaimlerChrysler, dann Daimler, heute Mercedes-Benz Group AG gehörte. Das Leistungsspektrum der debis Aviation Leasing GmbH konzentrierte sich zunächst auf das Leasinggeschäft und Leasingtransaktionen im Bereich Luftfahrt. So initiierte die debis Aviation Leasing GmbH 1993 einen der ersten Flugzeug-Leasingfonds für private Anleger in Deutschland. 1995 wird die debis Fondsmanagement GmbH, eine 100%ige Tochter der debis AG, gegründet und bietet nunmehr Fonds zur Finanzierung von Schienenfahrzeugen, Infrastrukturprojekten und Immobilien an. 1998 wird die debis Aviation Leasing GmbH in debis Financial Engineering GmbH umbenannt. 2000 entschied der mittlerweile in DaimlerChrysler umfirmierte Automobilkonzern, seine weltweiten Finanzdienstleistungsaktivitäten zu straffen. Die debis Financial Engineering GmbH wurde in die DaimlerChrysler Capital Services (debis) Deutschland GmbH umfirmiert und die Aktivitäten der debis Fondsmanagement GmbH unter dem Dach der DaimlerChrysler Capital Services (debis) Deutschland GmbH vereint. 2002 wurde die DaimlerChryslerCapital Services (debis) GmbH Deutschland in DaimlerChryslerServices Structured Finance GmbH umfirmiert. In den kommenden Jahren besann sich der Automobilkonzern wieder auf seine Kernkompetenzen und stieß Randaktivitäten ab. Dazu gehörte auch das Leasing- und Beteiligungsgeschäft. Daher übernahmen Anfang 2006 die Deutsche Immobilien Holding AG und die Sparkasse Bremen AG die Anteile der DaimlerChryslerServices Structured Finance GmbH und benannten die Firma in Deutsche Fonds Holding GmbH (DFH) um und wurde damit Teil der Zech Gruppe. 2008 initiierte die DFH den ersten Vermögensstrukturfonds unter der Bezeichnung Concentio, dem weitere Fonds folgten. Im Jahr 2014 übernimmt die DFH das private Fondsmanagementgeschäft der IVG Immobilien AG, die Immobilien in deutschen und europäischen Metropolen für rund 44.000 Anleger verwaltet. 2020 erfolgte die Integration der Assetando Real Estate GmbH mit ihren Tochtergesellschaften Assetando Property Management GmbH, Merkens Fonds GmbH und der WestFonds Immobilien-Anlagegesellschaft GmbH in die DFH-Gruppe. Zwei Jahre später erfolgte die Umfirmierung der Assetando Real Estate GmbH in die DFH ARE GmbH, die Merkens Fonds GmbH in die DFH Merkens Fonds GmbH und die WestFonds Immobilien-Anlagegesellschaft GmbH in die DFH WestFonds GmbH. Mitte 2023 wird die Deutsche Fonds Holding GmbH in DFH Group GmbH umfirmiert. Die DFH Group GmbH wiederum ist eine Gesellschaft der Deutschen Immobilien Holding AG, die gleichzeitig Holdinggesellschaft für den Geschäftsbereich Real Estate der Zech Group SE mit Sitz in Bremen ist. Die DFH hat aktuell rund 3,8 Mrd. Assets under Management, 40 Immobilien im Asset- und  Fondsmanagement und betreut rund 59.000 Anleger. Der Anbieter ist schon seit längerem nicht mehr im Publikumsgeschäft aktiv.

Das LSI Managementrating sowie weitere Informationen zum Emissionshaus einschließlich einer Leistungsbilanz sind im Login-Bereich abrufbar.

Die DFI, Deutsche Fondsimmobilienholding AG, wurde 2021 durch Herrn Mark Münzing in Berlin gegründet und ist auf das Wohnimmobiliensegment spezialisiert. Bei der DFI handelt es sich um eine notwendig gewordenen Neugründung zur Fortsetzung einer sehr erfolgreichen Wohnimmobilienfondsserie, die zuvor im Hause ZBI über 15 Jahre gemanagt worden ist. Allerdings änderte sich durch den Verkauf der ZBI an den genossenschaftlichen Finanzkonzern Union Investment und die Komplettübernahme im Jahr 2020 die Geschäftspolitik fundamental im Hinblick auf Sachwertbeteiligungen und es erfolgte die Einstellung des geschlossenen Fondsbereiches. Die DFI nahm den früheren erfolgreichen Fondspfad wieder auf, wobei große Teile des Asset-Managements als auch des Vertriebs von der ZBI zur DFI herübergewechselt sind. Somit erklärt sich die Tatsache, dass  trotz junger Firmenhistorie die handelnden Personen schon seit über zehn Jahren erfolgreich zusammenarbeitet. In vorheriger Anstellung hat das Team bereits rund 400 Transaktionen im Gesamtvolumen von rund 5,5 Mrd. Euro abgewickelt. Charakteristisch für die DFI ist, dass sie über ihre drei Vorstände auf ein äußerst belastbares Netzwerk zum Erwerb von Immobilien verfügt. Der noch jungen Firmenhistorie geschuldet wurden erst zwei Publikumsfonds aufgelegt. Darüber hinaus managt die DFI einen offenen Spezialfonds für institutionelle Anleger. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf rund 100 Mio. €.

Die Deutsche Fondsvermögen GmbH, kurz DFV, wurde 2008 aus einem Netzwerk von internationalen institutionellen und privaten Partner gegründet. Sie ist in erster Linien auf Betreiberimmobilien wie Hotelinvestments aber auch auf Infrastrukturinvestitionen spezialisiert. Im Jahr 2012 emittierte die DFV ihren ersten Hotelfonds. In den folgenden Jahren wurden sieben weitere Hotels in drei Publikums-AIF und einem Spezial-AIF emittiert. In der folgenden Zeit wandelte sich die Funktion der DFV. Früher als Emissionshaus fungierend, ist sie heute nur noch Geschäftsbesorgerin für die durch die BaFin regulierte Kapitalverwaltungsgesellschaft, HKA Hanseatische Kapitalverwaltung GmbH. Die DFV prüft und begleitet den Erwerb von Immobilien und anderen Assets, die anschließend von der Hanseatischen in Form von Publikums- oder Spezial-AIF konzipiert, emittiert und über den gesamten Lebenszyklus laufend betreut werden. Als Label für Betreiberimmobilienfonds fungiert die DFV bis heute, nicht aber mehr als Emissionshaus. Im Jahr 2017 wurde die DFV und ihre Auslandstochter am Standort Graz in Österreich in die IMMAC group als jeweils 100%ige Tochter der IMMAC Holding AG integriert.

Weitere Informationen zur DFV, einschließlich einer Leistungsbilanz und zur Muttergesellschaft sind unter dem Reiter „IMMAC“ abrufbar.

Die d.i.i. Gruppe wurde 2006 gegründet und war auf dem Wohnimmobilienbereich spezialisiert. Neben dem Bestandsgeschäft war das Haus auch im Neubau von Wohnimmobilien aktiv. Der Aufbau und das Management von Wohnimmobilienportfolios für institutionelle und private Investoren bildeten das Kerngeschäft der d.i.i. Gruppe. Die d.i.i. beschäftigte rund 300 Mitarbeiter in der Zentrale in Wiesbaden und an weiteren Standorten im gesamten Bundesgebiet. Erworben wurden bevorzugt Wohnimmobilien mit hohem Wertsteigerungspotenzial in B-Städten und in ausgewählten Mikrolagen großer Metropolen in Deutschland. Zwischenzeitlich hat die d.i.i. Gruppe in mehr als 50 Standorte investiert und einen Wohnimmobilienbestand von rund 14.000 Wohnungen in einem Gesamtwert von über 4,6  Milliarden Euro in der Verwaltung. Das firmeneigene Bau-, Projekt und Asset-Management bediente alle relevanten Wertsteigerungshebel in der Durchführung umfassender Sanierungs- und/oder Baumaßnahmen. Insbesondere die energetische Gebäudesanierung stand im Fokus des Unternehmens. Anschließend wurden die Wohnungen entweder im Bestand gehalten oder als Eigentumswohnungen an Mieter, Selbstnutzer und Kapitalanleger veräußert. Die d.i.i. Gruppe verfolgte ein aktives Nebenkostenmanagement und hatte sich selber einer Sozialcharta zum fairen Umgang mit ihren Mietern unterworfen. Mit der d.i.i. Investment GmbH verfügte die Gruppe über eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft, um im Schwerpunkt semiprofessionelle und institutionelle Investoren mit entsprechenden Angeboten an Spezial-AIF oder Individualfonds zu bedienen. Abgerundet wurde das Leistungsspektrum durch das eigene Fondsmanagement und eine hausinterne Anlegerbetreuung. Im März 2024 mussten weite Teile der d.i.i. Firmengruppe einschließlich der KVG Insolvenz anmelden. Hintergrund waren Managementfehler, ein vollständiges Versagen des Aufsichtsrates der d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG, ein falsche Einschätzung der Zinsentwicklung und massive Liquiditätsprobleme sowie gescheiterte Restrukturierungsbemühungen. Die beiden aufgelegten geschlossenen Publikums-AIF wie auch alle weiteren Fonds wurden Anfang April 2024 auf Anordnung der Finanzaufsicht auf die Verwahrstelle übertragen und werden abgewickelt.