Die Investition in Luftfahrzeuge ist vielfach auch eine stark emotional besetzte Thematik, ist der Mensch doch seit jeher vom Fliegen fasziniert. Und in der Tat steht der Lufttransport für grenzenlose Freiheit und ist ein Sinnbild der Globalisierung und des internationalen Warenaustausches. Weltweit gesehen hat der Flugverkehr in den letzten Dekaden enorm zugenommen, was sich insbesondere auch an den Neueröffnungen von Flughäfen insbesondere im asiatischen Raum ablesen lässt. Auch der langfristige Blick auf das Fracht- und Passagieraufkommen zeigt ein beeindruckende Wachstumsstory der Luftfahrtindustrie. Selbst krisenbedingte Einbrüche konnten in der Vergangenheit in relativ kurzer Zeit wieder aufgeholt und überkompensiert werden. Aus diesem Grund sind nahezu jährlich positive Wachstumsraten zu verzeichnen gewesen. Der Privatanleger hat die Möglichkeit mittels Investitionen in Regionalflugzeuge, Mittelstreckenmaschinen, Großraummaschinen wie auch Frachtflugzeuge von diesem Wachstum zu partizipieren. Zumal hier teils sehr auskömmliche Leasingraten gezahlt werden und gute Eigenkapitalrenditen zu erwarten sind.
In diesem Zusammenhang muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass es sich bei einem Flugzeuginvestment um ein sog. Betreibermodell handelt. Der wirtschaftliche Erfolg ist demnach direkt von der Bonität des Betreibers, sprich der Airline, abhängig. Daher ist es keinesfalls ausreichend, nur auf die Marktgängigkeit des zu investierenden Flugzeugtyps zu achten. Eine positive Investitionsentwicklung ist demnach direkt von der Bonität der Airline abhängig. Daher ist es keinesfalls ausreichend, nur auf die Marktgängigkeit des zu investierenden Flugzeugtyps zu achten. Vielmehr muss die wirtschaftliche Solidität, das jeweilige Geschäftsmodell, die Marktstellung wie auch das Flottenmanagement der Airline eingehender analysiert werden. Bei Investitionspräsentationen kommen diese wichtigen Punkte gelegentlich zu kurz. Auf Grund der langfristigen Natur der Leasingverträge sollten zwingend Szenarioanalysen entwickelt werden, die die Solidität einer Airline auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten betrachtet. Das Ergebnis der Analyse sollte einen hinreichenden Wahrscheinlichkeitswert für die Erfüllung der Verträge liefern. Auch sollte die mögliche Änderung des Streckennetzes wie auch die Einbettung in unterschiedlich starke Flugverkehrs-Allianzen im Blick behalten werden. Sich hier abzeichnende gravierende Veränderungen können ein Hinweis auf Strukturbrüche sein, die im schlimmsten Fall zu Marktbereinigungen führt.
Auch sollte zwingend abgeprüft werden, ob sich eine Airline am Markt eindeutig positioniert hat, um den Kundenerwartungen gerecht zu werden. In der Vergangenheit konnte die Beobachtung gemacht werden, dass eine mangelhafte Geschäftsstrategie durchaus zur Insolvenz einer Airline führen kann. Vorsicht ist auch in solchen Märkten / Länden geboten, die von erheblicher staatlicher Einflussnahme und / oder von Subventionen für nationale Fluggesellschaften geprägt sind: hier könnten sich vielfach Unwägbarkeiten und Risiken für (ausländische) Airlines ergeben. Da es sich bei Flugzeugen um technische Anlagegüter handelt, ist auch zwingend der technische Fortschritt zu berücksichtigen. Weiterentwicklungen und Effizienzsteigerungen, auch bei Konkurrenzmodellen, haben eine direkten Einfluss auf die Restwertstabilität und damit auf den Verkaufspreis eines Flugzeuges. Da die Gesamtrendite nicht selten von einem guten Exit abhängt, ist dieser Punkt besonders genau zu betrachten. Und ebenso die Entwicklung des US-$, da der globale Luftverkehrsmarkt in dieser Währung abgerechnet wird.
LSI betreibt seit vielen Jahren ein umfangreiches Research zum Luftverkehrsmarkt, welches im Login-Bereich abrufbar ist.