DER Minenräumer im Sachwert- und Finanzmarkt

Immobilien

Von jeher ist der Immobiliensektor auf Grund seiner unterschiedlichen Nutzungsarten ein sehr vielfältiges und interessantes Investitionsfeld. Dem Kapitalanleger bieten sich hier sehr vielfältige Investitionsmöglichkeiten. Hierbei fällt häufig auch der Begriff des sogenannten Betongoldes. Bei guter Bewirtschaftung kann der Investor einen regelmäßigen Einnahmenstrom erzielen, der sich im besten Falle aus Mietern aus unterschiedlichen Branchen und guten Bonitäten oder aus einer Vielzahl von privaten Wohnungsmietern speist. Ebenfalls kann ein Immobilieninvestor im Zeitablauf von Boden- und Marktpreissteigerungen profitieren und von Nachfrageüberhängen gezielt profitieren.

Allzu oft wird allerdings übersehen, dass eine Beteiligung an einer oder mehrerer Immobilien mit Bedacht vorgenommen werden muss. Neben der Wahl des Standortes sind zwingend die Wert- und Risikotreiber der spezifischen Nutzungsart eingehender zu studieren. Auch das häufig gehörte Immobilienmantra von „Lage, Lage, Lage“ ist zu kurz gegriffen und zu oberflächlich. Veränderungen der lokalen Infrastruktur, Wanderungsbewegungen, Ausfall wichtiger Arbeitgeber oder exogene Schocks können nämlich zu einer signifikanten Standortverschlechterung und damit zu einem Preisverfall führen. Daher sollte das plakative Immobilieninvestitionsmantra durch die Schlagworte Makrolage, Mikrolage, Gebäudeerhaltungszustand, Nutzungsart und Standortzukunftsfähigkeit ersetzt werden. Tiefgehende Analysen haben das Potenzial, lokale Standortverschlechterungen frühzeitig zu identifizieren und die Anforderungen an einzelne Nutzungsarten klar zu umreißen.

Weiterhin muss eine Liegenschaft zwingend über ihren Lebenszyklus marktgängig gehalten werden. Die reine Investition in Betongold ohne die kontinuierliche Pflege, Instandhaltung, Renovierung und etwaige Substanzverbesserung kann im Zeitablauf zu einer Problemimmobilie werden. Auch sollte nicht darauf spekuliert werden, dass die Marktpreisentwicklung immer nur aufwärts geht. Die reine Spekulation auf eine Verteuerung der Anlageimmobilie ohne wertschöpfende Elemente wie etwa Ausbauten, Sanierungen, Mieterstrukturoptimierung etc. ist ein tendenziell risikoreicheres Unterfangen. Nicht zuletzt sollte bei einer Immobilieninvestition auch ein rezessives oder stagnierendes Szenario in der Renditeerwartungsplanung mit einbezogen werden.

Gerade bei vermeintlich sicheren Direktinvestments in Eigentumswohnungen und Zinshäusern (siehe Rubrik: „Analysen > Direktinvestmentcheck“), möglicherweise garniert mit steuerlichen Effekten, erfüllen sich so manche Erwartungen nicht immer, die im schlimmsten Fall zum Restrukturierungs- und Abwicklungsfall mutieren können. Bei dieser Form der Investitionsdurchführung sollte der Investor im Vorfeld das Szenario des Mieterausfalls und des Ausfalls wichtiger Vertragspartner wie etwa der Hausverwaltung durchspielen. Zudem sollte sich jeder Investor bei einem Immobiliendirektinvestment über den mitzubringenden Zeitaufwand und die zu bildenden Rückstellungen im Klaren sein.

LSI Sachwertanalyse betreibt seit vielen Jahren ein tiefgehendes und sehr breites Research zu den einzelnen Sub-Immobilienmärkten und hält diesbezüglich ein sehr großes Archiv vor. Materialien zu den einzelnen Immobilienteilmärkten Wohnen, Büro, Einzelhandel, Pflege, Logistik, Hotel sowie deutsche Städtevergleiche und US-Immobilien sind vollständige im Login-Bereich abrufbar.