Anleger haben die Möglichkeit sich mittels Private-Equity-Fonds direkt an ausgewählten nicht-börsennotierten Unternehmen zu beteiligen oder über eine sog. Dachfondsstruktur sich an anderen Private-Equity-Zielfonds zu beteiligen (sog. Dachfondslösungen), die wiederum in eine Vielzahl an Unternehmen investieren. Daher kommt dem Zielfonds- bzw. Unternehmensauswahlprozess eine entschiedene Rolle zu; dieser sollte etabliert, langjährig praxiserprobt und renditemäßig erfolgversprechend ausfallen. Gelegentlich ist die Beobachtung zu machen, dass Anbieter den Begriff des Private Equity zu stark mystifizieren und Anlegern eine Auswahlkompetenz vorspiegeln, die in Wahrheit nicht gegeben ist. Bedingt durch die Niedrigzinspolitik in Industrieländern ist in den letzten Jahren die Beobachtung zu machen, dass auch das Investitionsumfeld rund um nicht börsennotierte Unternehmen unter Druck geraten ist, was sich ansteigenden Einkaufsfaktoren ausmachen lässt. Vor diesem Hintergrund ist es generell wichtig, einen verlässlichen und dauerhaften Zugangsweg zu haben, um die Möglichkeit des (Mit-) Investierens zu bekommen. Typischerweise ist es auch so, dass zu Beginn nicht die komplette Investitionssumme benötigt wird, sondern ein phasenweise Kapitalabruf erfolgt, was diesbezüglich einer intelligenten Cash-Management bedarf. Daneben sollte auch beachtet werden, ob der Anbieter gerade bei Dachfondslösungen über eine moderate Kostenstruktur verfügt, damit eine auskömmliche Rendite beim Anleger ankommt.
Was die Ertragsgenerierung anbelangt muss sich der PE-Fonds der Zielfonds zwingend auf bestimmte Sektoren und Unternehmensgrößen spezialisieren, um langfristig erfolgreich zu sein. Anleger sollten vorab prüfen, ob die PE-Strategie auf eine aktive Unternehmensweiterentwicklung und Wertschöpfungsstrategie beruht oder als eine reine Finanzinvestition ausgestaltet ist. Im letzteren Fall könnte insbesondere durch die Aufnahme von Krediten, insbesondere zu Ausschüttungszwecken die Substanz der Unternehmen angegriffen und diese geschwächt werden. Der PE-Fonds sollte den Anlegern vor Investitionsentscheidungen mitteilen, welche konkrete Wertschöpfungshebel bewegt werden und wie ein mögliches Exitszenrio bei vorab festgelegten Zielwerten aussehen kann. Hierzu bedarf es einer nachprüfbaren Managementkompetenz, die vorab genaustens analysiert werden sollte. Negative Abweichungen lassen sich meistens auf diesem Punkt zurückzuführen. Zudem ist zu beachten, dass sich bei Weitem nicht jedes Zielunternehmen derart entwickelt, wie anfänglich prognostiziert und ggf. mit Verlust / unter Einstandspreis zu verkaufen ist. Bei PE-Fonds, die direkt in Unternehmen investieren, kann das zu Verwerfungen führen.
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