In Sachen Energiewende wurde in Deutschland leider vieles nicht zu Ende gedacht. Dabei war der Ansatz, den Strommix in Deutschland auf breitere und nachhaltigere Füßen zu stellen, durchaus sinnvoll. Viele hunderttauschend Arbeitsplätze sind in der Wind- und Solarbranche geschaffen worden. Leider sind später wieder eine Reihe von Solaranbietern pleite gegangen, da man der chinesischen Billigkonkurrenz langfristig nicht entgegenzusetzen hat. Allerdings kann sich Deutschland eine Vorreiterstellung auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien ans Revers heften. Ein Fehler der deutschen Politik und insbesondere von Frau Merkel war es aber, nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 überstürzt aus der Kernkraft auszusteigen und einseitig auf Sonne, Wind und Gas zu setzen. Bis zu diesem Jahr trug die Kernkraft rund ein Viertel zur Stromerzeugung, wohlgemerkt CO₂-neutral, bei. Und vor dem Hintergrund, dass Russland schon immer unberechenbar war und sich 2014 die Krim einverleibt hat, war der deutsche Weg im Hinblick auf den weiteren Ausbau seiner Gaskraftwerke fragwürdig. Deutschland hatte einstmals die sichersten Kernkraftwerke der Welt, die man durch eine größtenteils ideologisch geprägte Politik ohne Not und ohne grundlastfähigen Volumenersatz einfach aufgegeben hat. Diese Art der Energiepolitik scheint nicht zu Ende gedacht. Dass der Stromexport Deutschlands über die Jahre immer weiter sank, war nur die logische Konsequenz. 2023 wandelte sich das Land zum Stromimporteuer. Zudem führte der starke Ausbau der erneuerbaren Energien zu einer immer größeren Bruttostromerzeugung nicht regelbarer Energie. Insbesondere bei Dunkelflauten wie im Dezember 2024 muss teuer Strom aus dem Ausland zugekauft werden. Während europäische Länder Strom zu moderaten Preisen (30 – 70 € pro MWh) austauschen, muss Deutschland schon einmal in kalten, windstillen Nächte über 900 € pro MWh bezahlen. Es ist nicht zu übersehen, dass Deutschland mit seiner nicht zu Ende gedachten Energiepolitik von seinen Nachbarn ordentlich fakturiert / erpresst wird. Denn eine andere Wahl hat das Land augenblicklich nicht. Gemäß Außenhandelsbilanz 2024 verdoppelte sich der Stromimport von 15,4 auf 32 Terrawattstunden. Ironie: knapp 29 % davon stammten aus ausländischen Kernkraftwerken 😉 Die deutsche Stromerzeugung passt offenbar nicht zum Verbrauchsmuster einer Industrienation. Deutschland braucht auf Grund seines hohen Anteils am Verarbeitenden Gewerben eine kontinuierliche Stromerzeugung zu wettbewerbsfähigen Preisen, da es auf dem Weltmarkt konkurriert. Beides findet man nicht vor, weswegen Deindustrialisierung die Folge ist. Das hätte man bedenken sollen. Der angefügte Trailer soll etwas provozieren aber jetzt keinesfalls die Erneuerbaren Energien ganz verteufeln. Sie haben durchaus ihren volkswirtschaftlichen Nutzen, wenn auch nicht zu jedem Zeitpunkt. Vielmehr soll das Kurzvideo dazu anregen, die Dinge immer zu Ende zu denken.
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