DER Minenräumer im Sachwert- und Finanzmarkt

Brennglas des Managementversagens

Die LSI Sensibilisierungsliste 07 kann diesmal als Brennglas für die Turbulenzen im Beteiligungsmarkt rund um Anbieter von geschlossenen deutschen Wohnimmobilienfonds betrachtet werden. In herausfordernden Zeiten kommen nämlich verschleppte bzw. vertuschte Managementfehler immer häufiger ans Tageslicht. Die Turbulenzen und Insolvenzen von so manchem Anbieter -ob Bestand oder Projektentwicklung- sind bei genauer Betrachtung nicht alleine auf adverse Marktbedingungen zurückzuführen. Das Immobilienfass zum Überlaufen gebracht haben kürzlich die Verantwortlichen der d.i.i. Deutsche Immobilien Invest AG aus Wiesbaden, die es geschafft haben, einen vornehmlich auf Bestandshaltung ausgerichtetes Haus mit zuletzt 4,6 Mrd. € Assets under Management gegen die Wand zu fahren. Ein desaströses Risiko-, Liquiditäts- und Portfoliomanagement haben mit zu der Insolvenzantragspflicht Ende März 2024 geführt. Der Fall der d.i.i. ist leider auch ein unrühmliches Beispiel dafür, wie man mit Hilfe ehemaliger Spitzenbeamte im Aufsichtsrat, vorneweg der ehemalige BaFin-Präsidenten Felix Hufeld, die Finanzaufsicht in Deutschland kalt stellen kann. Und das in Zeiten fortschreitender Regulierung. Selbst an zwei inhaftierten Aufsichtsratsmitgliedern, die bereits zum wiederholten Male in Untersuchungshaft sitzen, hat sich die BaFin nicht gestört. Der Fall d.i.i. ist wieder einmal ein sehr eindrucksvoller Fall von Aufsichtsversagen. Zur Vermeidung weiterer Anlegerenttäuschungen ist es begrüßenswert, dass dieser Anbieter weg vom Immobilienfenster ist. Das Nachsehen werden wie immer die Anleger haben. Die ersten Fonds sind bereits in die Insolvenz geschlittert oder aber, wie der Fonds d.i.i. Wohnimmobilien Deutschland 2, in extremer Schieflage. Die nächste größere Enttäuschung ist bei der SORAVIA Holding auszumachen, die wohl schon seit längerem mit etlichen Projektentwicklungen Probleme hat und dies Anlegern und Vermittlern zu spät oder überhaupt nicht mitgeteilt hat. Gemäß einer externen Portfolioanalyse ist bei den Produkten Pro Real 9 & 10 mit einem Kapitalverlust von aktuell 98 % zu rechnen. Die zwischenzeitlich vorgenommene Ausgliederung der One Group nebst einigen gescheiterten Projektentwicklungen und der Gründung neuer Gesellschaften lassen den Schluss zu, dass die ehemalige Tochter der SORAVIA Holding als Abwicklungsgesellschaft herhalten wird müssen, um den Mutterkonzern schadlos zu halten. Der Ausflug der Österreicher auf dem deutschen Beteiligungsmarkt dürfte alsbald Geschichte sein. Im Zuge der Insolvenz des Asset-Managers der PROJECT Gruppe aus Bamberg und weiten Teilen der Objektgesellschaft kommen immer mehr Managementfehler und ein desolates Baucontrolling ans Licht. Von den einstigen Hochglanzbroschüre sind in aller erster Linie Bauruinen übrig geblieben. In Kooperation mit der IG PROJECT unter Leitung von Herr Dr. Christoph Ludz wurde ein erkenntnisreicher Sondernewsletter seitens LSI verfasst, der auf Anfrage bezogen werden kann (Mail: info@igproject.de) und ansonsten jeden Aussendungsrahmen sprengen würde. Und auch die Mehrheitseigner des einstigen Emissionshauses PI Pro Investor haben Anlegern einen Bärendienst erwiesen und die Fonds durch den Rausschmiss des alten Managements in schwere Turbulenzen gebracht. Die neu bestellte Kapitalverwaltungsgesellschaft Quadoro tut sich erkennbar schwer mit der kleinteiligen Sanierung und Vermietung von Wohneinheiten an D-Standorten und in noch kleineren Städten. Eine unglücklicher Präsentationsstil seitens Quadoro, gespickt mit Bildmaterial über nicht ordnungsgemäß übergebenen Wohnungen nahm kürzlich der Wirtschaftsjournalist und Blogger Herr Stefan Loipfinger zum Anlass, um sein geheucheltes Entsetzen über den generellen Zustand der Wohnungen in den PI Fonds zum Ausdruck zu bringen. Weder der Quadoro und noch weniger…

 

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