DER Minenräumer im Sachwert- und Finanzmarkt

Schmerzhafte Insolvenz

Leider ist heute wieder einmal ein schwarzer Tag für die Sachwertbranche. Denn die seit 1995 bis dato sehr erfolgreiche PROJECT Firmengruppe musste heute in Teilen Insolvenz anmelden. Betroffen ist der Asset Manager, die PROJECT Immobilien Gruppe. Es schmerzt sehr, diese Nachricht hören zu müssen, denn es handelt sich um einen über Jahrzehnten sehr bodenständigen, umsichtigen und konservativen Projektentwickler, der nur auf Eigenkapitalbasis gearbeitet hat. Dabei handelte es sich um ein volkswirtschaftlich wie gesellschaftlich sehr sinnvolles Geschäftsmodell, war man doch primär auf die Entwicklung von Wohnimmobilien für die Mittelschicht in deutschen Ballungsräumen und in Wien fokussiert. Die Projektentwicklungen wurden mit sehr viel Sorgfalt geplant, auch wenn es in den letzten Jahren zu vermehrten Schwächen bei der Bauausführung gab. Die Wohnanlagen und Stadthäuser sind nicht selten ein architektonischer Augenschmaus, mit optimaler Einbettung in die bestehende Umgebungsbebauung bzw. Infrastruktur. Die PROJECT Gruppe setzte immer wieder Akzente und wirkte aktiv dem Wohnraummangel entgegen. Wo die Politik versagte, sprang die PROJECT Gruppe in die Bresche und baute! Darüber hinaus ist das soziale Engagement der PROJECT Life Stiftung erwähnenswert. Viele Nachbarschafts-, Kommunal- oder Hilfsprojekte konnten dadurch unterstützt oder erst ermöglicht werden. Dass das alles vorbei sein soll, stimmt einen noch viel trauriger als nicht fertig gestellt Wohneinheiten. #lsisachwertanalyse stellt der PROJECT Gruppe eine sehr gute Asset-Managementnote aus. Denn weder Managementfehler noch Missmanagement und schon gar nicht Betrug, Untreue oder Selbstbereicherung haben zu dieser misslichen Situation geführt, was in der Geschichte der Sachwertbranche gar nicht mal so selbstverständlich ist. Ausschließlich makroökonomische und geopolitische Faktoren haben zu der Insolvenzantragspflicht geführt. Wirft man einen Blick auf das Geschäftsjahr 2022, dann haben sich hier bereits dunkle Gewitterwolken angekündigt. Vieles hängt mit dem Ukrainekrieg zusammen. Dass abrupte Ende billigen russischen Gases, stark gestiegene Lebensmittelpreise, gestörte Lieferketten und Rohstoffverknappung haben die Inflation noch einmal so richtig angefacht. Die EZB konnte nicht mehr anders und musste ebenso die Zinsen stark anziehen. Baupreise und Bauzinsen verteuerten sich simultan. Für viele Menschen zerplatzte damit der Traum vom Eigenheim oder einer Eigentumswohnung. Die Umsatzeinbrüche bei der PROJECT Gruppe waren gewaltig. Bei weiter laufenden (Projektentwicklungs-) Kosten trocknet halt irgendwann die Kasse aus. Das Vollversagen der deutschen Politik und das Habecksche Heiztheater verunsicherte Eigenheimaspiranten zusätzlich. Man kann nur hoffen, dass die PROJECT Firmengruppe trotz einer anachronistischen und reformbedürftigen Insolvenzordnung wieder flott zu kriegen sein wird. Das Geschäftsmodell ist gesund, das Management erfahren und die zu entwickelten Wohnungen werden auch weiter dringend benötigt. Ruhe bewahren und die Firmengruppe wieder stabilisieren sind die Gebote der Stunde. Damit am Ende aus einem schwarzen Tag wieder ein farbenfroher Tag wird.

 

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