Allzu oft trauert die Sachwertbranche den alten, unregulierten (Vertriebs-) Zeiten hinterher, in denen pro Jahr gut und gerne 10 Milliarden Euro an Eigenkapital eingesammelt worden sind. Dabei wird allerdings vergessen, dass sich unter den Anbietern auch etliche schwarze Schafe tummelten, da die Politik und die Finanzaufsicht jahrzehntelang geschlafen haben oder einfach nicht hinsehen wollten. Das (politische) Verantwortungsbewusstsein für Kleinanleger war nicht sonderlich stark ausgeprägt. Insofern sagt eine starke Platzierungsleistung noch nichts über die Qualität der Produkte aus. Wie wir wissen, endete vieles im Desaster. Mit der Umsetzung der europäischen AIFM-Richtlinie und der Einführung des KAGB änderte sich der Sachwertmarkt fundamental. Mindesteigenkapitalanforderungen, fachliche Eignung, nachzuweisende Branchenerfahrung, funktionierendes Portfolio-, Liquiditäts- und Risikomanagement, um nur einige Schlagworte zu nennen, führten zu einer beispiellosen Marktbereinigung. Aus der einstmals unregulierten Schmuddelecke wurden Sachwertprodukte im AIF-Mantel über Nacht auf eine Ebene mit vollregulierten Investmentfonds gehoben. Allerdings ist eine durchregulierte und permanent beaufsichtigte Produktverpackung noch keine Garantie für einen durchschlagenden Anlegererfolg. Denn Anbieter dürfen in die Prospekte nach wie vor ihre eigenen Kostenapparte hineinschreiben. Bewegt sich ein Anbieter im Rahmen dieses Korsetts, gibt es aufsichtsrechtlich nichts zu beanstanden. Nur für den Anleger bleibt möglicherweise nicht mehr viel übrig. An das Kostendrama bei den Publity Performance Fonds, auf das #lsisachwertanalyse frühzeitig hinwies und als einziges Analysehaus ein drastische Reduzierung der Management-Ratingnote vornahm, sei hingewiesen. Ein AIF-Mantel macht also noch keine Renditeschwalbe. Dies lässt sich auch für die missglückte Übernahme der ZBI durch die Union Investment (UI) anmerken. Während Branchendienste, Analysten und Sachwertmagazine die UI/ZBI bis vor kurzem noch in den Himmel lobten, wartet #lsissachwertanalyse bereits seit 2020 mit massiver Kritik auf. Die Aufsicht scheint ob der Größe nicht so genau hinzuschauen, bügelt besorgte Eingaben ab und merkt gar nicht, wie die UI die geschlossenen Wohnfonds nach den Regeln von offenen Immobilienfonds zu managen versucht. #lsisachwertanalyse vertritt die Meinung, dass die Union Investment die ZBI nur deswegen übernommen hat, um sich ihre fehlende Kompetenz auf dem Wohnimmobiliensektor einzukaufen, den Wohnimmobilien-Hype mitzunehmen, vorrangig ihren offenen Wohnimmobilienfonds zu bestücken, und sowohl die offenen wie auch die geschlossenen Fonds als Profit Center auszuschlachten. Denn die BaFin-gebilligten Kostenapparate sind nicht unkritisch zu sehen. Gewisse Spielräume sind somit auch im vollregulierten KAGB-Bereich auszumachen und schützen auch hier nicht vor Anlegerübervorteilung. Denn die Rendite des UniImmo: Wohnen ZBI mit 1,8 % p.a. in den letzten 5 Jahren ist einfach nur enttäuschend. Und dass bei einer durchschnittlichen Wertentwicklungen von 7,2 % p.a. seit 2019 bei Wohnobjekten in offenen Immobilienfonds Sich an regulatorische Rahmenbedingungen zu halten, ist eine Sache und keine Formel für Erfolg. Ein gesetzliches Rahmenwerk mit renditebelebenden Inhalt sinnvoll auszufüllen, eine andere. Die neu gegründete DFI mit altgedientem Fachpersonal und sehr starker Einkaufskompetenz, welches die UI leichtfertig verstoßen hat, zeigt den Genossen gerade, wie dies geht und tritt den Beweis an, dass Größe nichts mit Qualität zu tun hat. Denn man muss leider festhalten, dass der Goliath UI offene und geschlossene Wohnimmobilienfonds einfach nicht kann.
Loggen Sie sich ein, um weitere Inhalte zu sehen oder informieren Sie sich über die Log-In-Zugänge.