Die Wolken über dem Wirtschaftsstandort Deutschland werden immer schwärzer. Schon so manch nachdenklich stimmende Analyse wurde an dieser Stelle dazu ausgesendet. Nicht um Panik zu verbreiten und zum massenhaften Goldkauf als letzten Rettungsanker zu greifen, sondern um zu sensibilisieren. Denn sowohl der umsichtige Investor als auch der vorausschauende Unternehmer müssen permanent Standortabwägungsfragen durchdeklinieren, um morgen noch existieren zu können und / oder die Werthaltigkeit ihrer Assets gewahrt zu wissen. Bereits vor zwei Monaten wurde in einer Analyse mit Verweis auf Prof. Bert Rürup herausgearbeitet, dass sich das Geschäftsmodell Deutschlands überlebt hat. Begründet liegt dies hauptsächlich im Wegfall billiger russischer Energielieferungen und zunehmender Deglobalisierungstendenzen. Dazu gesellen sich erhebliche demografische Risiken für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Hierzu hat Sven Ebert vom Flossbach von Storch Research Institute kürzlich eine interessante Studie veröffentlicht. Er untersucht die Abhängigkeitsrate als das Verhältnis von Kindern und Rentnern zur erwerbsfähigen Bevölkerung. Aufschlussreich sind dabei die Projektionen, die im Bereich der Demografie sehr verlässlich sind. Warum? Weil die betroffenen Alterskohorten bereits auf der Welt sind. Demografische Entwicklungen verlaufen sehr langsam, weswegen man gut auf sie einwirken kann. Man muss dies allerdings auch tun. Diese Entwicklung hat Deutschland verpennt oder wollte sie nicht sehen. Wachsende Rentnerscharen sind schließlich eine wichtige Wählerschaft. Deutschland hat seine demografische Dividende von früher vollkommen verfrühstückt. Durch die Globalisierung konnte die BRD zwar an der demografischen Dividende anderer Volkswirtschaften partizipieren. Aber auch das ist vorbei. Die Republik steht vor einem signifikanten Schub der (Über-) Alterung. Migration könnte helfen, das Problem abzumildern, allerdings beschreibt die Studie eindeutig, dass die Einwanderung überwiegend in die Sozialsysteme erfolgt. Die gut Ausgebildeten hingegen wandern verstärkt ab – eine doppelte Belastung für die Sozialsysteme. International ist das Land mittlerweile so unattraktiv geworden, dass Expats die BRD meiden. Unternehmen müssen hierauf reagieren und sich Standortalternativen suchen. Firmenabwanderungen sind die Folge – auch wegen einer ganzen Reihe politischer Fehlentscheidungen. Fehlende Unternehmen ziehen keine Hochqualifizierten mehr an; eine Abwärtsspirale setzt sich gerade in Gang. Das Land sitzt in einer toxischen Demografiefalle. Beim Anblick Deutschlands bleibt man aktuell sprach- und ratlos zurück. Sollte die olivgründurchtränkte deutsche Kriegsregierung nicht schleunigst das Kinderbuch gegen ein unternehmens- und bürgerfreundliches Förderbuch tauschen, werden die Wolken dunkelschwarz, wenn das überhaupt möglich ist. Aber bei Kinderbuchautoren ist alles möglich. Die gesamte Studie ist nachlesbar unter https://www.flossbachvonstorch-researchinstitute.com/de/studien/alterung-die-schleichende-bedrohung-unseres-wohlstands/
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