Um die wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Kapitalanlageproduktes umfassend einfangen und bewerten zu können, wurde die Produktanalyse konzipiert. Sie zerlegt und beleuchtet ein Sachwertprodukt in all seinen Facetten und folgt einem immer gleichem, sachlogischen Aufbau. Zunächst wird unter dem Punkt Executive Summary in einem einzigen Satz pointiert herausgestellt, was Gegenstand bzw. Geschäftsmodell des Kapitalanlageproduktes ist und in welchem Marktsegment es angesiedelt ist. In der nachfolgenden Produktübersicht werden in tabellarischer Form die wichtigsten Ausgestaltungsparameter des Kapitalanlageproduktes übersichtlich zusammengestellt. Der nächste Punkt des LSI-Prüfprozesses widmet sich sehr eingehend der bisherigen Managementleistung und der Kompetenz der handelnden und verantwortlichen Personen. Wenn bereits möglich werden erlebte Krisenphasen und das diesbzügliche Krisenmanagement eingehender untersucht und herausgestellt. Aufgabe dieses sehr wichtigen Teils der Produktanalyse ist es, die Fähigkeiten des Managements und seiner Problemlösungskompetenz in schwierigen Marktphasen deutliche heraus zu arbeiten. Nicht zuletzt erfolgt eine eingehendere Analyse der Leistungsbilanz respektive des Performanceberichtes des Anbieters.
Der nächste Teil widmet sich dem Marktsegment, in dem sich das Kapitalanlageprodukt bewegt. Dabei werden nicht nur die Werttreiber und die Wertschöpfungskette untersucht, sondern ebenso die Risikoparameter eingefangen und beleuchtet. Parallel hierzu wird die spezifiche Anlagestrategie des Anbieters betrachtet und untersucht, wie sich diese in das Marktgeschehen einfügt. Nicht zuletzt geht es bereits hier um eine erste Einschätzung der Belastbarkeit und Langfristigkeit des Geschäftsmodells.
Im nächsten Abschnitt wird die zu analysierende Beteiligung grafisch aufbereitet. Mittels eines Organisationsdiagrammes wird die wesentliche Beteiligungsstruktur mit allen wesentlichen Vertragspartnern und Beteiligten übersichtlich dargestellt. Durch die Benennung der handelnden Personen und Geschäftsführer werden etwaige Interessenskonflikte und personelle Verflechtungen sowie Schlüsselabhängigkeiten auf einem Blick sichtbar. Angereichert wird das Diagramm durch die entsprechenden Kostenausweise an jedem einzelnen Diagrammbaustein.
Unter dem dann folgenden Analysepunkt Konkrete Investitionsausgestaltung wird das Investiotionsobjekt bzw. das Investitionsportfolio eingehender untersucht, Prospektangaben gegen geprüft, eigene Researchleistungen mit eingebunden, Hintergründe zum Markt und zu den Objekten dargestellt, wie auch Schwachstellen und negative Aspekte, die sich während der Analysearbeit ergeben haben könnten, explizit angesprochen.
Daran anschließend werden die wichtigsten Punkten des Gesellschaftsvertrages oder des relevanten Vertragswerkes zum Beitritt in tabellarischer Form dargestellt. Juristisch komplizierte Sachverhalte werden hier in verständliche Sprache mittels Stichpunkten übersetzt. Abgerundet wird das Dossier durch eine sehr umfangreiche SWOT-Analyse, also der produktbezogen Stärken und Schwächen sowie der marktbezogenen Chancen und Risiken.
Die einzelnen Teile der Analyse sind stringent aufeinander aufgebaut und verdichten sich am Ende zu einer nachvollziehbaren Ratingnote, die eine belastbare Aussage über die Wahrscheinlichkeit des Eintrittes des wirtschaftlichen Erfolges abgibt.
Sollte auch nur ein Zwischenanalyseschritt gänzlich negativ ausfallen, kann die Ratingnote nicht mehr über ein << ausreichend >> hinauskommen. Hierbei handelt es sich um ein hartes Ausschlusskriterium für die LSI Sachwert-Auswahllisten, die auf eben diesen Produktanalysen aufbauen. (siehe Rubrik: „Portfoliostrukturierung“)
Die Produktanalyse wird von Marktteilnehmern nicht selten zur Erfassung der aufsichtsrechtlich gestatteten Verkaufsprospekte, die einen Umfang von 100 bis 150 Seiten haben können, herangezogen. Diese Analyseform trägt den Anspruch in sich, ein effizientes und hochverdichtetes Werkzeug zur Erfassung der Beteiligungsunterlagen zu sein. Stringent eingesetzt stellt die Produktanalyse eine große Arbeitserleichterung und vor allem eine enorme Zeitersparnis für Vermittler, Berater und Anleger dar. Sämtliche Produktanalysen zu einer Vielzahl von Beteiligungen sind im Login-Bereich vollständig abrufbar.
Bei der Kurzanalyse handelt es sich um eine abgespeckte Version der Produktanalyse, die insbesondere im Bereich der Folgenanalyse oder des Ankaufs einer Beteiligung auf dem Zweitmarkt herangezogen wird. In seltenen Fällen kann sie auch zur Ersteinschätzung eines neuartigen Beteiligungsobjektes erstellt werden. Allerdings schließt sich eine Investition in ein Erstlingsewerk oder ein neuartiges Marktsegment gemäß den LSI Richtlinien auf Basis einer Kurzanalyse aus (siehe Rubrik: Portfoliostrukturierung)
Vom Aufbau gestaltet sich die Kurzanalyse ähnlich wie die Produktanalyse. Begonnen wird auch hier mit einer Executive Summary, die die Sachwertinvestition in einem prägnanten Satz zusammenfasst. Danach schließen sich die Rahmendaten in tabellarischer Form an. Ausführungen zum Marktsegment, zur Anlagestrategie und zum Management sowie entsprechende Leistungsnachweise entfallen, da diese Analyseform, wie bereits beschrieben, in der Regel bei schon länger am Markt befindlichen Beteiligungen zum Einsatz kommt. Die Leistungsfähigkeit von Produkt und Management kann bereits aus der Live-Historie abgeleitet werden. Nächster Punkt der Produktanalyse ist wieder das Investitionsdiagramm mit Kostenausweisen und Personenverflechtungen. Daran anschließend werden die wichtigsten Punkten des Gesellschaftsvertrages oder des relevanten Vertragswerkes zum Beitritt in tabellarischer Form dargestellt. Abgerundet wird das Dossier durch eine umfangreiche SWOT-Analyse. Auch bei der Kurzanalyse steht am Ende wieder ein LSI Rating mit einer Notenangabe für die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des wirtschaftlichen Erfolges der untersuchten Beteiligung.
Kurzanalysen stellen für Vermittler, Berater und Anleger eine erste wertvolle Orientierungshilfe dar und bewahren mitunter vor Fehlinvestitionen. Sämtliche Kurzanalysen zu einer Vielzahl von Beteiligungen sind im Login-Bereich vollständig abrufbar.
Bereits aus dem Namen lässt sich der Zweck dieser Analyseform ableiten. Passenderweise kommt die Vergleichsanalyse bei der Gegenüberstellung von vergleichbaren Anlageprodukten zum Einsatz wie auch bei der Beurteilung eines Folgeangebotes einer aufgelegten Investitionsserie. Je nach zu beurteilendem Investitionsgegenstand und Zielrichtung werden bis zu 80 verschiedene Prüfpunkte untersucht und tabellarisch nebeneinander gestellt. Dadurch entsteht eine direkte Vergleichsbasis und konkrete Handlungsableitungen. Im Gegensatz zu allen anderen Analyseformen stellen Vergleichsanalysen stellen eine rein quantitative Analyseform dar.
Nicht selten fließen in Vergleichsanalysen über 1000 Seiten an Prospekt- und Researchmaterial ein, weswegen sie eine sehr große Arbeitserleichertung und vor allem eine enorme Zeitersparnis für Vermittler, Berater und Anleger bedeuten. Sämtliche Vergleichsanalysen zu einer Vielzahl von Beteiligungen sind im Login-Bereich vollständig abrufbar.
Die Zinstragungslastanalyse wurde 2019 speziell für sachwertbasierte Produkte entwickelt, denen eine feste Zinszahlungskomponente inhärent ist. Damit rücken Kapitalanlageprodukte wie Nachrangdarlehen, Namensschuldverschreibung, Genussrechte oder auch herkömmliche Anleihen in den Fokus, vorausgesetzt, dass dem Cash-Flow des jeweiligen Produktes ein sachwertbasiertes Asset oder Geschäftsmodell zugrunde liegt. Reine Unternehmensfinanzierungen fallen damit durchs Raster. Die Idee hierfür ist aus der Notwendigkeit entstanden, dass sich die bisher am Markt befindlichen Analysehäuser bislang bei diesen Produkten nicht tiefgründig genug mit der Liquiditätslage der Emittentin sowie deren nachhaltige Zahlungsfähigkeit auseinandergesetzt haben und es keine speziellen Sachwertanalysen für Zinsprodukte gibt.
Um im Vergleich mit anderen Kapitalanlageprodukte die tendenziell etwas schwächere Anlegerposition und das Chance-Risiko-Verhältnis in dem jeweiligen Zinsprodukt besser verorten zu können, wurde explizit untersucht, aus welchen Quellen sich die Zinszahlungen für den Anleger speisen, wie hoch diese sind, was hiervon netto effektiv ausgeschüttet werden kann, wie nachhaltig diese Cash-Flow-Ströme sind (Stichwort: Markt- und Wettbewerbsumfeld) und wie die Fähigkeit zur Rückzahlung/Tilgung der Anlegergelder konkret ausgestaltet worden sind. Daher auch die Namensgebung: ZINSTRAGUNGSLASTANALYSE. Denn die Fähigkeit zur Zahlung der vereinbarten Zinsen bei derartigen Produkten ist ein sehr entscheidendes, wenn nicht sogar das entscheidende Ausstattungsmerkmal. Nur eine einzige Zahlungsaussetzung kann gravierende Folgen und massive Reputationsschäden nach sich ziehen. Börsennotierte Anleihen werden in solchen Fällen regelmäßig spürbar abgestraft.
Diese Analyseart folgt, wie alle sonstigen Sachwertanalysen auch, einem sachlogischen Aufbau: zunächst wird wieder das Management und das Marktsegment eingehender ausgeleuchtet, bevor sich dann eingehender der Liquiditätslage gewidmet und eine Liquiditäts-/Renditeverwendungskaskade aufgespannt wird, abgerundet durch die Beleuchtung der (Anleihe-) Bedingungen und einer umfassende SWOT-Analyse.
An der Zinstragungslastanalyse hat unser äußerst engagierter Mitarbeiter Herr Andreas Baloun entscheidend mitgewirkt, der völlig überraschend und viel zu früh im Alter von nur 36 Jahren verstorben ist.
Sämtliche Zinstragungslastanalysen sind im Login-Bereich vollständig abrufbar.
Neben einer eingehenderen Marktbetrachtung steht vor allem die Leistungsfähigkeit des Managements stets im Mittelpunkt unserer Analysearbeit. Zwar werden von Seiten der Regulierung und Finanzaufsicht mittlerweile Befähigungsnachweise der handelnden Personen bei der Auflage von Kapitalanlageprodukten gefordert, allerdings gilt dies flächendeckend nicht für alle Investmentvehikel. Da allerdings das größte Risiko im Finanzwesen der Mensch darstellt, ist es zwingende Voraussetzung vor jeglicher Investitionsabsicht, die verantwortlichen Personen, deren Lebens- und Berufserfahrung, beruflichen Werdegang, ihre Krisenerfahrung, die sie umgebenden Strukturen, mögliche Verflechtungen und Anreizsysteme eingehender zu analysieren, da es immer Menschen sind, denen Investitionsgelder anvertraut werden. Gerade bei größeren Emissionshäusern wird das Unternehmen in seiner Gesamtheit betrachtet, da sich hier die Managementleistung auf mehrere Abteilungen und mehrere Schultern verteilt. Diesbezüglich erfolgt ein kritischer Blick auf die Firmenstruktur sowie in die Vergangenheit, eine genaue Analyse von Krisenmodi und eine Auswertung der bisherigen Leistungsbilanz.
Zusammenfassend ergibt sich folgender immer wieder kehrende Aufbau einer Managementreview:
Am Ende der LSI Managementreview ergibt sich aus den genannten Punkten eine dementsprechende Ratingnote zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Managements.
Die Managementreviews sind insbesondere für semi-professionelle und professionelle Investoren interessant und eine nützliche Entscheidungshilfe in Fragen der gemeinsamen Kooperation, da es bei dieser Analyseart nicht um ein konkretes Produkt geht, sondern um eine Fähigkeits- und Leistungsüberprüfung. Sie kann damit als Selektionsinstrument für die Aufnahme vertiefter Geschäfts- und/oder Produktstrukturierungsbeziehungen dienen. Zudem ist sie eine wertvolle Unterstützungshilfe um abzuprüfen, ob der Investitionsprozess managementseitig und organisatorisch abgebildet und umgesetzt werden kann. Dies ist besonders dann relevant, wenn noch keine konkreten Investitionsobjekte angebunden worden sind, es sich also um ein Blindpool-Konzept handelt.
Sämtliche Managementreviews sind im Login-Bereich vollständig abrufbar.
Bei dem Direktinvestmentanalyse geht es um die Analyse von Anlageprodukten, die eine direkte Investition als Eigentümer und/oder Finanzier in ein bestimmtes Anlagegut vorsehen. Anlegern wird hierbei in Form eines klassischen Handelsgeschäftes das direkte Eigentum an einem Anlagegegenstand eingeräumt, das eine vorher definierte Rendite erwirtschaften soll. Klassische Beispiele hierfür sind der Kauf einer Eigentumswohnung, eines Pflegeappartements, eines Containers, eines Eisenbahnwaggons, einer Solaranlage, eines einzelnen Windrades, von Ackerflächen oder eine konkrete Anzahl an Bäumen. Der Fantasie der möglichen Anlageobjekte sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Wirtschaftlicher und/oder juristischer Eigentümer eines Anlagegutes zu sein, ist oftmals ein starkes Vermittlungsargument, aber bei Weitem nicht alleine glückselig machen. Vielfach werden bei unbedarften Anlegern Emotionen und falsche Erwartungen gehegt, haftet dem Begriff des Eigentums doch eine gewisse Seriosität und Verlässlichkeit an. Dieser Schein kann jedoch trügerisch sein. Mit die größten Anlageskandale und Kapitalvernichtungen in Deutschland hat es im Bereich der sog. Direktinvestments gegeben, also des (vermeintlichen) Eigentums an Anlagegütern. Oftmals hat sich die dargebotene, sachwertgedeckte Einzelsicherheit als Makulatur herausgestellt.
LSI Sachwertanalyse vertritt schon seit Jahren die Meinung, dass gut gemanagte Sachwertbeteiligungen, und hierfür gibt es ja die LSI Sachwert-Auswahllisten (siehe Rubrik: „Portfoliostrukturierung“), wesentlich nervenschonender, ertragsreicher und ein stückweit auch überlegener sind, als dies im Bereich des Direktinvestments der Fall ist. Oftmals ist der Verwaltungsaufwand bei dieser Form der Kapitalanlage deutlich höher, als bei Beauftragung eines Assetmanagers und der kollektiven Bewirtschaftung innerhalb eines Fondsmantels. Anleger sollten sich vor jedem Direktinvestment die Frage stellen, ob die Bewirtschaftung des Anlagegutes auch im Falle eines Ausfalles/Insolvenz des Vertragspartners sichergestellt ist. Bei gewissenhafter Analyse insbesondere dieses Punktes offenbaren Direktinvestments sehr häufig ihre Schachstellen. Anleger sollten sich stets fragen, ob sie im Zweifel selber in der Lage wären, dass gekaufte Investitionsgut in Eigenregie zu bewirtschaften.
Da es sich am Ende des Tages primär um ein klassisches Handelsgeschäft denn um ein Kapitalanlageprodukt handelt, ist der Markt daher sehr fragmentiert, weswegen die latente Gefahr besteht, auch einmal an einen nicht ganz ehrbaren Kaufmann zu geraten. Aus diesem Grunde ist die vorherige Direktinvestmentanalyse ein zwingend zu beachtender Baustein vor dem Beginn eines jeden Investitionsprozesses. Denn oftmals verbirgt sich hinter einem wohlklingenden Direktinvestment nichts anderes als die Wachstumsfinanzierung eines Unternehmens mit Hilfe, meistens aber auf Kosten, von unbedarften Anlegern.
Die Direktinvestmentanalyse gehört zu den umfangreichsten, vielschichtigsten und schwierigsten Analysen im Marktvergleich. Allzu oft wird sie nicht gewissenhaft durchgeführt. Daher sind gescheiterte Direktinvestments zu Kapitalanlagezwecken gar nicht so selten Gegenstand von Insolvenz- und Restrukturierungsverfahren (siehe Rubrik: „Anlegerrettung“).
Umfangreiche Prüf- und Kriterienkataloge einschließlich jahrelang vorgefilterten Kontakten zu ausgewählten Anbietern von Direktinvestments sind im Login-Bereich vollständig abrufbar.